Tanzen ist mein Lebenselixier und seit ziemlich genau 11 Monaten auch Biodanza. Und fast exakt 25 Jahre ist es her, dass ich im Frühjahr 1994, mit 13 / 14, quasi auf Knien zur Tanzschule geschliffen worden bin. Meine drei Mitschüler Tobias, Marius und Fabian hatten mich dazu genötigt einen Tanzkurs anzufangen, wofür ich ihnen im Nachhinein unendlich dankbar bin. Die waren nach wenigen Kursen wieder raus und ich bin über 4 Jahre geblieben! Wer es vielleicht gelesen hat, war dies einer der absoluten Gamechanger meines Lebens!

Während ich in den letzten Jahren leider recht wenig Standard getanzt habe, weil sowohl Gelegenheiten als auch Tanzpartnerinnen gefehlt haben, hat mein Tanzen heute auf den ersten Blick kaum noch etwas mit dem Gelernten zu tun. Und gleichzeitig sind manche Grundschritte und Figurenabfolgen noch immer Teil meiner Bewegungen zu Musik. Vor ein paar Jahren etwa habe ich dann nochmal LindyHop und Charleston in zwei kleinen Kursen gelernt. Die passenden Partys dazu sind total cool und eine tolle Welt, die nur leider nicht zu mir passt.

Tanzen in der Disco oder doch eher Zumba-Workout^^

Insofern tanze ich die letzten Jahre hauptsächlich in der Disco… Sei es zu 80ern und 90ern oder Dunklem, elektronisch oder rockig, aber vor allem gern zu Punkrock, Hardrock, Classic Rock, Metal, usw. Da gehöre ich dann trotz weniger Haare zu den Headbangern, die fleißig und intensiv Luftgitarre und Luftschlagzeug spielen. Und das verdammt gut, wie ich finde! 😀 Aber auch bei 90er-Partys kann ich mich absolut auslassen!

Irgendwie bekomme ich es nur partiell hin von einem Fuß auf den anderen zu wackeln… Meist artet es eher in nen verdammt schweißtreibendes Workout aus! Das ist zwar nicht hilfreich, um ggf. mal ne Frau auf der Tanzfläche kennenzulernen (außer ich werde mit Komplimenten auf mein Tanzen angesprochen), aber wenn ich weggehe, steht eben auch einfach Spaß am Tanzen im Vordergrund!

Während ich diese Zeilen schreibe, fällt mir auf, dass ich grad übers Tanzen berichte und nebenbei Let’s Dance im Hintergrund im Fernsehen läuft… Contemporary möchte ich tatsächlich auch nochmal lernen! Der ist schon echt geil und ich bin zugegeben ein wenig neidisch!^^

Tanzen ist für mich halt Leben pur

„Tanzen ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens“ habe ich mal gehört… 😀 Sicherlich nicht immer, aber manchmal kommt das schon hin. Doch egal wie sehr du tanzen liebst… mal ehrlich!? Irgendwann bewegt sich doch jeder mal mehr oder weniger heimlich zu irgendwelchen Rhythmen oder Klängen. Oder nicht?

Wo hast du schonmal so getanzt, wie es einfach aus dir herausgekommen ist? Wie würdest du zu mancher Musik tanzen, wenn wirklich NIEMAND zuschauen würde? Hast du schonmal angetestet dein Becken erotisch kreisen zu lassen? Oder gar gezielt geübt? Und gleichzeitig Angst davor auf der Tanzfläche billig oder peinlich zu wirken?

Biodanza kann dein gesamtes Leben verändern!

Für mich wars einerseits normal alles aus mir raus- und zuzulassen, und andererseits hat sich das durch Biodanza noch einmal immens verändert! Eine vollkommen neue Welt, ein vollkommen neuer Raum, neues Zulassen, neues Trauen… natürlich nach etwas Eingewöhnungszeit.

Ende April 2018 hatte ich mit den lieben Vio und Steffi meinen ersten Besuch bei der unglaublichen Manu (Leiterin Biodanza Braunschweig). Und Christian vom Happy HSP-Blog war sozusagen „schuld“ daran, wie gefühlt 50% von denen, die (ab und an) bei Manu tanzen. Über Ewigkeiten hinweg hat er immer nur davon erzählt, dass er dort hingeht. Mehr nicht. Kein Drängen, kein Überreden, nur immer wieder benannt. Und ich hatte bis zum ersten Mal daher auch keine Ahnung, was Biodanza tatsächlich ist. Ich bin quasi blind ins kalte Wasser gesprungen! Und heute ist Biodanza für mich nicht mehr wegzudenken. Eigentlich seit der ersten Stunde!

Biodanza ist ein geschützter Raum

Ich kenne keinen Ort, außer meinem Wohnzimmer, wo ich mich freier, gefühlvoller, intensiver, ausdrucksstärker bewegen könnte… Dazu freiwillige, besondere Begegnungen zwischen Menschen, die sonst so nahezu nirgends stattfinden (können). Einfach weil es weder Raum, noch Anlass im Alltag dafür gibt.

Gerade auch zwischen Mann und Mann entstehen dort so tolle, herzliche Begegnungen, die so sonst kaum möglich scheinen. Insgesamt kommt beim Biodanza durch Bewegung, durch Ruhe, durch Begegnung, durch Händeberührung, durch Miteinander soviel Tiefes, soviel Fühlen hervor, dass man nach dem Kurs derchweg nur noch in strahlende Gesichter schaut. Ganz gleich wie es vorher ausgesehen hat! Natürlich können zwischendurch „ungeplant“ Gefühle jeder Art hochkommen, aber das Schlussbild am Ende scheint immer Dasselbe!

Und was für ein Geschenk das ist, bzw. sein kann, was DAS in einem Leben bewirken kann, kann tatsächlich nur jeder für sich selbst erfahren. Vollkommen wurscht, was und wieviel ich hier dazu schreibe… Manche Dinge „versteht“ man erst, wenn man sie erspüren durfte.

Auch sehr kurze Bewegung, kann richtig Energie hervorholen

Wie weit die Energie aus einem Biodanza-Abend reicht, ist für mich schon echt faszinierend, doch auch mit kurzen Bewegungen am Morgen kannst du dir Energie für den ganzen Tag verschaffen. Die Frage ist nur, tust du es oder nicht!?

Vor ein paar Tagen habe ich nach 2, 3 Wochen Erzählungen von Vio tatsächlich einmal in den Guten-Morgen-Podcast von Oliver Steirl reingehört (iTunes-Link | Player.fm-Link). Nachdem bei der ersten Folge, die ich gehört habe (#098), durch zwei kurze innere Reisen direkt einige Tränen flossen, habe ich gespürt wie gut mir der Podcast gefällt, obwohl er mich mit seinem Sprachstil teils echt triggert. Soviel Energie ist selbst für mich fast schon unnatürlich 😀 Aber da zeigt sich eben auch selbst bei mir, wie negativ geprägt „das Normale“ doch ist! Und dieser Deutsch-Englisch-Mix… hachja^^ Aber er hat eben auch einiges, was den Trigger in den Hintergrund rücken lässt. 🙂

Lieber positive, inspirierende Podcasts konsumieren

Nachrichten & Co. habe ich mir ja Gott sei Dank schon vor über 7 Jahren abgewöhnt… Da lese und höre ich lieber Dinge, die mich inspirieren! Bei der zweiten Folge (#097) habe ich die Übung morgens mitgemacht (wer wissen will was, muss schon reinhören 😉 ) und durfte mir mal wieder in Erinnerung rufen, wieviel Energie ich mir in so kurzer Zeit selbst verschaffen kann! (Du übrigens auch!) Und das quasi mit nix! Außer mit entsprechender Musik und sich trauen etwas zu tun, was man vielleicht noch nie getan hat!

Tanzen und Bewegung kann soviel bewegen und befreien, wenn man sich nur einfach mal auf Dinge einlässt, die man vielleicht noch nie getan hat. Die Beschreibung „Gewinner tun Dinge, die Verlierer nie tun würden“ hab ich auch schon oft gehört und mir persönlich ist das doch zu pauschal. Und auch zu wertend, da es tausende Gründe geben kann, warum jemand etwas nicht macht oder ausprobiert.

Der Kern dahinter trifft allerdings durchaus zu. Wer etwas ausprobiert und danach für sich entscheidet, dass es nicht passt…. Wunderbar! Wer etwas nie probiert… 😉 Wobei ich persönlich vermutlich nie einen Bungeesprung ausprobieren werde^^ Demnächst darf ich mich erstmal überwinden, meinen Bammel vor dem Motorradfahren loszulassen. Doch das, was da gemeint ist, bezieht sich eben mehr auf kleine Dinge des Alltags.

Fühl bei sowas einmal bewusst in dich hinein und differenziere dann zwischen echtem Nicht-Wollen und innerem Bammel vor Ungewohntem. Bei Zweiterem einfach mal Augen zu und durch… dahinter liegt oft ein tolles Geschenk für dich parat!

Tanzt du gern?

Was hast du dich zuletzt getraut, was dich etwas Überwindung gekostet hat?