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Sichtbarkeit – Stillstandskreislauf mit meinem Buch

Digitale Arbeit, Rund um das Leben, Soziale Medien, Weil ich's geil finde...!, Wortgebrauch

Ich, mein Buch und das liebe Thema Sichtbarkeit. Ohjee… Ich gebe zu, da schreibe ich jetzt über ein echt rotes Tuch für mich und dennoch ist es eigentlich nur fair mal die Hosen runterzulassen.

Ich drehe mich seit Monaten im Kreis!

Nur die Erkenntnis, wo die Ursache liegt… die ist mir erst vor kurzem wirklich klargeworden!

Wie so oft schreibe ich immer mal ein paar Zeilen oder Seiten an meinem Buch. Eines meiner liebsten „Hobbys“ dabei ist das Inhaltsverzeichnis und das Vorwort komplett umzustrukturieren, weil der inhaltliche Ablauf so oder so doch viel logischer und verständlicher ist.

Dann kam im Frühjahr noch ein Gedanke, angestoßen durch den lieben Tom, den Titel zu verändern, weil das Wort Faible irgendwie viele nicht verstehen würden. Wie negativ das Wort Fetisch von manchem aufgefasst wird, habe ich schon vor einer Weile z.B. seitens der Firma Adidas erfahren, die mir mein Wunsch-Titelbild untersagt haben… und auch, dass eine Bloggerin, die ich total gerne mit in den Interviews dabei hätte, vermutlich aber nur dabei sein wird, wenn ich den Titel tatsächlich milder gestalte.

Warum ändern, was einfach richtig ist!?

Ich habe mit Freunden seither so viele Titelvariationen gewälzt, Theorien und Wortverständnisse besprochen, dass ich inzwischen für mich an dem Punkt bin: „Der Titel bleibt vermutlich wie er ist!“. Der Titel „Faible, Fetisch, Leidenschaft?“ ist kurz und einprägsam. Wenn er sitzt, sitzen mindestens zwei Worte, meistens drei, auch wenn ggf. die Reihenfolge nicht sofort präsent bleibt. Er ist eine Fragestellung, die jeder für sich vorher, nachher oder im Buch selbst beantworten kann. Es spricht direkt drei verschiedene Sichtweisen auf dasselbe Thema an.

Den Titel aufzuweichen bringt nichts, weil einfach nichts das aussagt, worum es geht. „Liebe Deine Leidenschaft“ könnte sich genauso um Eisenbahnfans oder Hobbyköche drehen. Die sexuelle Komponente, die zwar nicht zwangsweise vorhanden sein muss, aber häufig ist, würde völlig außen vor sein. Und auch wenn mich das möglicherweise eine der wünschenswertesten Interviewgäste kosten könnte, macht es einfach keinen Sinn, den Titel zu ändern. Auch nicht für Adidas Deutschland!

Das Kreiseln nahm kein Ende.

Da sich ein paar Inhalte jedoch strukturell um den Titel drehen und damit den Aufbau des Buches beeinflussen oder beeinflusst hätten, musste ich einiges bereits Geschriebene immer und immer wieder umstellen, umschreiben und umsortieren, dass ich zeitweise gar nicht vorankommen konnte. Je mehr ich schrieb, desto durcheinander wurde alles mit den Umstellungen im Aufbau des Anfangs.

Buchschreiben ist eine Lebenserfahrung.

Inzwischen weiß ich, warum mich andere Autoren angeschmunzelt haben, als ich sagte, ich würde mein Buch – bei und nach der Crowdfunding-Kampagne Sept. / Okt. 2016 fertigbekommen… und später nach dem Abschluss und der neuen Zeitplanung „1 Jahr“. Inzwischen ist Ende August und auch wenn inzwischen viel passiert ist, bin ich noch nicht allzuviel weiter als schon im Februar / März.

Buchschreiben ist echt ein Prozess ohnegleichen, selbst wenn man noch so sehr weiß, was man wie transportieren und auch inhaltlich schreiben möchte. Am Ende soll es eben doch möglichst perfekt werden und für den Leser – egal unter welchen Voraussetzungen – definitiv einen echten Mehrwert bieten! Humorvoll soll es sein und den schmalen Grat zwischen erzählen, beschreiben und lästern nicht überschreiten. Respekt ist wichtig und viele Blickwinkel, ohne zu sehr zu schwanken und den Leser zu verwirren. Eine Aufgabe, die es insich hat.

Finanzen

Wenn man wie ich, aufgrund der Vergangenheit, keine Rücklagen hat, zählt zudem jeder Euro, den man mit seiner Arbeit verdient. Ist es – besonders im alljährlichen Sommerloch – zwar schön mehr Zeit zu haben, aber wenn sich dein Denken nur darum dreht, dass du am 1. deine Miete und diverse andere Dinge zu zahlen hast, dann streichst du am besten all das, was dir kein Geld einbringt und „nur“ Zeit und Geld kostet. Also habe ich wieder weniger geschrieben, als ich manchmal echt gern getan hätte. Ich habe es mir schlichtweg nicht erlaubt!

All das Hin und Her im Außen verbirgt manchmal die innere Ursache!

In einer ziemlich ausgiebigen Session mit meiner Heilerin Nina (Heilerpraxis Braunschweig) ist mir dann neulich mein eigentliches Problem hinter all diesen äußeren Symptomen aufgefallen. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen: meine Sichtbarkeit! Ich wollte doch immer unsichtbar sein!

Schiss ohne Ende!

Wenn dies und wenn dann, und wenn dann das passiert und das, dann könnte…. So in etwas sieht es immer wieder in meinem Kopf aus. Ein Spiel aus tausenden Theorieabläufen, die sich in letzter Konsequenz immer wieder um meine Sichtbarkeit drehen.

Tatsache ist: Wer sichtbar ist, macht sich angreifbar. Ob man will oder nicht! Es werden mich nie alle Menschen mögen… auch wenn das für mich fast schon ein furchtbarer Gedanke ist! In manchen Bereichen ist mir das auch wirklich egal und gerade im Thema meines Buches wünsche ich mir eigentlich nur unendlich viel Annahme – möglichst von allen Menschen!

Bullshit – wird nicht passieren!

Und wenn ich mir auf manch anderen Seiten, wie z.B. von besagter Bloggerin, anschaue, was da teilweise in den Kommentaren abgeht und wie persönlich manche Menschen im Schutze des Internets werden… da wird mir teils Angst und Bange. Nur wenn ich unsichtbar bleib, erhält auch niemand anderes meine Message. Ich helfe niemandem von denen, denen ich gern mit meinem Buch helfen möchte!

Zu welchem Preis geschieht das und was zieht das ggf. geschäftlich nach sich? Ziehe ich dadurch noch tollere, offenere Kunden an, vielleicht sogar aus meinen leidenschaftlichen Bereichen oder lassen mich Kunden los, weil ich sowas schreibe!? Vielleicht interessiert es gar keinen von ihnen.

Sichtbarkeit

Sichtbarkeit in all ihren Konsequenzen ist für mich aktuell tatsächlich noch ein rotes Tuch und inzwischen weiß ich, warum ich mit meinem Buch noch nicht so vorangekommen bin!

Nun weiß ich immerhin woran es im Wesentlichen lag! Ich werde mich absehbar – grad kommt der erste Ansturm nach dem Sommerloch – wieder mit Freude um mein Buch kümmern. Und ich bin gespannt wie schnell ich dann jetzt in diesem neuen Abschnitt vorankomme. Ich werde euch auf dem Laufenden halten!

Zu meinen Interviews im Juni in München erzähle ich euch absehbar schonmal ein wenig. Zwei so wundervolle Tage mit sooo tollen Menschen: Ricci und Christina.

2 Kommentare

  1. Lotta Love

    Super spannender Denkanstoß, ich habe mich unerwartet wiedergefunden in der selbstgewählten Unsichtbarkeit. Daran muss ich jetzt erstmal etwas kauen…

    • Patrick Schröder

      Hallo Lotta,
      lieben Dank für deine Nachricht! Freut mich, dass du dich wiedergefunden hast und dass meine Worte etwas in dir ausgelöst haben 🙂
      Bewusstwerden kann manchmal anstrengend, aber eben auch heilsam sein! Lass es mich wissen, wenn du dich sichtbar(er) machst!
      LG Patrick

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