Gerade habe ich bei Instagram wieder ein Gedicht und Beitrag gelesen, der mich wieder einmal etwas mehr gerüttelt hat, als so vieles, was einem tagtäglich begegnet. Scheinbar gab es wieder irgendwo Terroranschläge – gibt’s dir nicht schon ewig an allen möglichen Ecken der Welt? Gut, manchmal heißen sie auch „Kampf gegen das Böse“, „Kampf für das Gute“, „Beschützen“, usw.

Am Ende ist und bleibt es Kampf… Gewalt. Egal wofür oder wogegen…

Die Antwort die ich auf @el_nine_o_writerpoet’s (Name ist leider verändert und nicht auffindbar) Beitrag geschrieben habe, lautete folgendermaßen:

„dagegen“ wird immer nur Kampf bedeuten und auch nur Kampf realisieren… Selbst der Kampf fürs Gute (was immer das auch ist) ist und bleibt Kampf… Ich versuche mein Leben mehr und mehr in Gelassenheit zu leben! <3 <3 <3 Wenns vorbei ist, ists vorbei… Und bis dahin LEBE ich… Abseits von Nachrichten und Terror, abseits von Krieg und Gewalt… inmitten von lieben, herzlichen Menschen, die alle auf ihre vollkommen eigene Art und Weise das Herz auf der Zunge in (unsere kleine) Welt nach draußen tragen… Liebe leben… Kein Gegen, kein Wehren. Es ist wie es ist. Einfach nur tief liebend leben… ~ Ich meine an dieser Stelle übrigens kein esoterisches, blumiges „wir sind alle friedlich“-Gequatsche… Sondern realer, stinknormaler Alltag, zwischen ganz „durchschnittlichen“ Menschen… Mit Fluchen, mit Auskotzen, mit Streit und Diskussion… Und mit vielen herzlichen Umarmungen. Man kann auch in Frieden unterschiedlicher Meinung sein… (Die Smileys darin funktionieren hier leider nicht)

Jahrelanger Kampf auf allen Ebenen…

Auch ich habe jahrelang dafür gekämpft, dass sich mein Stress aus 2006, der sich bis heute durch mein Leben zieht, aufhört. Ich habe dafür gekämpft, dass sich Menschen wichtige Informationen reinziehen, die man einfach als Mensch in dieser Gesellschaft wissen „muss“, aber einem nunmal nicht in der Schule beigebracht werden. Ich habe um Liebe zu meiner Familie gekämpft… um Anerkennung, um eine Chance… dafür, dass ich sein darf wie ich bin… Ich habe um Frauen gekämpft, die gar kein ernsthaftes Interesse daran hatten, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Alle Welt plant fast das gesamte Leben, wie Dinge zu sein haben, welche Steps sie als Nächstes gehen und wie Erfolg auszusehen hat.

Auf meinem Weg habe ich früh Menschen an ihrer Erfolgsgeilheit sterben sehen… Oder einige andere, die aufgrund von 20, 30 Jahren à 12 – 17 Stunden Arbeit am Tag Herzinfarkte hatten. Ich habe einem Teil meiner Familie adé gesagt, weil ich nicht das Leben lebe, das in ihre – sorry – beschissene Weltvorstellung passt, wie Dinge zu sein haben.

Ich bin ich und ich bin toll wie ich bin, inkl. aller möglichen Macken und Eigenheiten. Das zu erkennen und auch zuzulassen (!) – ohne dabei das Gefühl zu haben, deswegen ein arroganter Assi zu sein – hat viele, viele Jahre gedauert!

Ich habe aufgehört zu kämpfen! Ich beginne zu LEBEN…

Das, worum ich noch NIE gekämpft habe, weil ich darum nie kämpfen musste, ist gleichzeitig das Wertvollste, das ich je hatte und worum ich oft beneidet werde: meine Freunde und mein Umfeld. Menschen, die mich seit 10, 20, 30 Jahren durch mein Leben begleiten. Dazu zählen auch einige meiner Kunden, die ich in ihrem Marketing betreue.

Meine letzte Liebe hat zwar aufgrund unterschiedlicher Lebenspläne nicht „funktioniert“, war für mich aber ebenfalls eines der schönsten Geschenke, die ich je erleben durfte. Ich konnte sein wie ich war / bin. Ich konnte selbst meine intimsten Wünsche äußern, ohne irgendeine Angst zu haben abgewiesen oder für bescheuert gehalten zu werden… Wir hatten eine Kommunikation – selbst im (seltenen) Streit – , die wertvoller, offener und ehrlicher nicht hätte sein können. Inzwischen weiß ich, dass das auch in der Realität funktionieren kann, wenn sich beide darauf einlassen… egal, ob man viel oder wenig Mist erlebt hat.

Vertrauen bedeutet fallenlassen und verletzbar werden. Das ist so. Natürlich tut es umso doller weh, wenn man dann auf den Schnabel fällt, aber es beschert einem auch Höhenflüge, die man mit angezogener Handbremse nie erleben wird.

Habt Mut in der Liebe, gerade in der Liebe! Es ist das Kostbarste, was wir haben und in jedem endlos vorhanden ist! Sie kostet nichts und verändert die Welt, wenn wir sie verschenken! <3 <3 <3

Auch Freunde und Bekannte sind es wert geliebt zu werden!

Viele Menschen sprechen über das Wort Liebe meist nur in Sachen Partnerschaft oder Familie… und allzu häufig auch für Gegenstände, die genau genommen NICHTS in einem Leben ausmachen.

Ich verwende es seit einiger Zeit auch immer mehr für Freunde und Menschen in meinem Umfeld, da diese innige Form der Zuneigung zu einem Menschen schlichtweg nichts anderes ist als Liebe. Ich weiß, dass da viele nicht mit umgehen können, der Gedanke irgendwie abstrus ist. Daher sage ich das auch nur dann, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Gegenüber genau das darunter versteht, was ich ausdrücken möchte. Ich merke jedoch in den letzten Monaten, wie es zunehmend „normaler“ wird und es ist ein wunderschönes Gefühl das mit Menschen zu teilen, die einem wichtig sind.

Mein Umfeld ist in den letzten Jahren sehr stark durch die facebook-Gruppe „Unternehmungslustige Menschen in Braunschweig“ gewachsen. Ich habe dadurch sooo viele Freunde dazugewonnen, dass ich inzwischen eine Anzahl an „Freunden“ um mich herum habe, die bei manchem Menschen das gesamte Umfeld übersteigt. Und dennoch weiß ich, dass ich auf all diese Menschen immer wieder zählen kann. Dass man keinen täglichen Kontakt braucht, um eine tiefe, emotionale Ebene miteinander aufzubauen… und vor allem, dass es auch keine Barrieren in Freundschaften zwischen Männern und Frauen gibt. Ich weiß, dass viele das anders sehen und inzwischen meine ich auch herausgefunden zu haben, wo das herkommt. Das wird allerdings ein anderer Artikel! 😉

DANKE an all die Menschen in meinem Umfeld… All das zu erleben, ist ein Gefühl, das unbeschreiblich und mit nichts auf dieser Welt zu bezahlen ist!